Diagnosestellung durch Biopsie

Obwohl ein hoher PSA-Wert den Verdacht des Arztes auf Prostatakrebs erhöhen kann, ist zur Bestätigung der Diagnose eine Biopsie erforderlich. Ein PSA-Test dient der Beurteilung, ob Sie sich weiteren Untersuchungen unterziehen sollten – in der Regel in Form von Bildgebung und/oder Biopsie, um das Vorhandensein von Krebs festzustellen.

Es gibt Blut- und Urintests, die zusätzliche Informationen liefern und Ihnen und Ihrem Arzt dabei helfen, festzustellen, ob es sich um eine gutartige Erkrankung handelt oder ob eine Biopsie angezeigt ist. Einige dieser Tests können auch mit einer MRT-Untersuchung kombiniert werden, um eine genauere Diagnose zu erhalten.

Die Medizin unterscheidet 3 Formen der Biopsie:

1. Transrektale ultraschallgeführte (TRUS) Biopsie

Eine TRUS-geführte Biopsie mit örtlicher Betäubung ist die häufigste Art der Diagnosestellung von Prostatakrebs in Österreich. Eine Ultraschallsonde wird in den Enddarm eingeführt, um die Prostata sichtbar zu machen.
Dann wird mit mehreren Nadeln je eine Gewebeprobe aus der Prostata entnommen, um sie auf Krebs zu untersuchen.

Wurde bei einem Patienten vor der Biopsie eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt, können die Nadeln gezielt in Bereiche eingeführt werden, die auf der MRT verdächtig aussahen.

Die MRT selbst liefert nützliche Informationen, kann aber keinen Prostatakrebs diagnostizieren.

Diagnose durch Biopsie

2. Transperineale ultraschallgezielte Prostatabiopsie

Die Prostata kann auch biopsiert werden, indem eine Nadel durch die Haut zwischen Hodensack und Anus (Perineum) eingeführt wird. Diese Methode erfolgt unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose.

Sie birgt ein geringeres Infektionsrisiko als die TRUS-geführte Biopsie, da der Biopsiebereich nicht direkt mit Fäkalien kontaminiert ist. Sie ist in Österreich noch nicht weit verbreitet, aber es wird erwartet, dass sie sich zunehmend durchsetzt.

Beide Biopsiemethoden bergen allerdings ein gewisses Risiko für Infektionen, Blutungen und Schmerzen.

3. „Zufallsbiopsie“

Bei einigen Männern wird Prostatakrebs zufällig während eines nicht damit zusammenhängenden chirurgischen Eingriffs an der Prostata oder an der Harnblase diagnostiziert.

Unabhängig davon, wie die Biopsieprobe entnommen wird, wird das Gewebe im Anschluss an die Biopsie von einem Pathologen genau unter dem Mikroskop untersucht. Dabei wird dann das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Prostatakrebszellen bestätigt.

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