Ihr Risikoniveau

Die Einstufung von Prostatakrebs besteht aus 5 Hauptkomponenten. Diese spielen bei Therapieplanung und Prognose eine wichtige Rolle.

  1. Ihr PSA-Wert
  2. Der Grad Ihres Tumors.
    Dieser wird durch eine Biopsie ermittelt und beschreibt, wie aggressiv der Krebs aussieht.
  3. Das Stadium Ihres Tumors.
    Das sogenannte „T-Stadium“ für den Prostatatumor gibt Aufschluss über das Ausmaß des Krebses. Bsp.: Ist der Prostatakrebs vollständig in der Prostata enthalten?
  4. Bei einigen Männern werden bildgebende Verfahren eingesetzt, um festzustellen, ob sich der Krebs auf Lymphknoten (das so genannteN-Stadiumfür Knoten) oder Knochen oder andere Organe (das so genannte M-Stadium für Metastasen) ausgebreitet hat.
  5. Biopsie-Stanzen: Wie viele waren positiv? Bei einer typischen Prostatabiopsie werden mindestens 12 Stanzen entnommen. Ein Krebs, der in 9 der 12 Stanzen gefunden wird, bedeutet ein höheres Risiko als Krebs, der in nur 2 der Stanzen gefunden wird.

1. Der PSA-Wert

Ihren behandelnden Ärzten oder Ärztinnen sollten Ihre letzten PSA-Tests vorliegen, und wenn sie veraltet sind, kann ein neuer Test angeordnet werden. Das PSA kann bei der Einstufung im Verhältnis zur Größe der Prostata betrachtet werden, da eine größere Prostata normalerweise mehr PSA produziert. Dazu wird der PSA-Dichte-Score (PSAD) herangezogen. Dieser wird berechnet, indem Ihr PSA-Wert durch das Volumen (Größe) Ihrer Prostata in Gramm oder Millilitern geteilt wird. PSAD-Werte unter 0,15 gelten in der Regel als beruhigend.

2. Grad des Tumors

Wird bei der Betrachtung von biopsiertem Gewebe unter dem Mikroskop Prostatakrebs festgestellt, ordnet der Pathologe, die Pathologin dem Krebs einen Grad zu. Derzeit sind 2 Einstufungssysteme in Gebrauch, die für Patienten verwirrend sein können. Das ursprüngliche Klassifiz erungssystem für Prostatakrebs ist der Gleason-Score, der von 6 bis 10 reicht: 6 ist ein niedriger Grad, also ein langsam wachsender Tumor. 7 ist ein mittlerer Grad, und ein Wert von 8 bis 10 ist ein hoher Grad – ein schnell wachsender Tumor. Im Jahr 2014 ersetzte die Weltgesundheitsorganisation den Gleason-Score durch das einfachere Grade-Group-System, das von 1 (niedrig) bis 5 (sehr hoch) reicht. Viele Krankenhäuser melden sowohl den Gleason-Score als auch die Gradgruppe, aber es kann auch Krankenhäuser geben, die nur das alte Gleason-System melden.

GRÖSSE VS. GRAD

Die Größe und der Grad Ihres Tumors sagen nicht immer etwas über sein Verhalten im Laufe der Zeit aus. Bei einem kleinen, hochgradigen Krebs ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich auf andere Teile des Körpers ausbreitet, viel größer als bei einem großen, niedriggradigen Krebs.

3. T-Stadium

Bei der Diagnose kann sich der Prostatakrebs bereits unterschiedlich weit ausgebreitet haben. Die digitale rektale Untersuchung (DRU) gibt Aufschluss über die Ausdehnung des Prostatakrebses innerhalb des ertastbaren Prostatabereichs.

In einigen Fällen kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin eine Kernspintomographie der Prostata anordnen, um genauere Informationen zu erhalten, insbesondere wenn sich der Krebs bereits außerhalb der Prostata ausbreitet.

Die Stadieneinteilung wird wie folgt vorgenommen:

T1:
Der Tumor wurde ausschließlich durch eine Biopsie entdeckt, die aufgrund eines erhöhten PSA-Wertes durchgeführt wurde. Das bedeutet, er wurde nicht durch eine digitale rektale Untersuchung (DRU) festgestellt, sondern zufällig während eines nicht zusammenhängenden Verfahrens entdeckt. T1-Tumoren lassen sich in die Unterkategorien T1a–T1c einteilen, je nachdem, wie der Tumor gefunden wurde und wie groß er ist.

T2:
Der Arzt oder die Ärztin hat bei der rektalen Untersuchung einen Tumor in der Prostata oder mehrere Knoten in der Prostata ertastet. T2-Tumore können je nach Lage und Größe des Tumors in die Unterkategorien T2a-T2c eingeteilt werden.

T3:
Der Tumor ragt aus der Prostatakapsel, sprich über den Rand der Prostata, heraus. Wenn der Tumor auch in die Samenblasen hineinragt, spricht man von T3b, andernfalls von T3a.

T4:
Der Tumor dringt in das Rektum oder die Blase ein (fortgeschr.)

4. N- und M-Stadium

Hierbei wird auf metastatische Erkrankungen untersucht. Es wird geprüft, ob sich der Tumor über die Region um die Prostata hinaus ausgebreitet hat. Aggressive Krebsarten (z. B. PSA >10, Gradgruppe 4 oder 5/ Gleason-Score 8-10 oder Stadium T3-4) erfordern in der Regel bildgebende Untersuchungen, um das Vorhandensein von Metastasen festzustellen. Einige Männer, deren Krebs weniger aggressiv erscheint, können von weiteren bildgebenden Untersuchungen profi ieren und sollten dies mit ihren Behandlern besprechen.

In Österreich kommen für diese weiterführenden Untersuchungen am häufi sten die Computertomographie (CT) oder eine MRT und eine Knochenszintigraphie zum Einsatz.

Zunehmend an Bedeutung in der Tumordiagnostik gewinnt die moderne empfi dlichere PET-Bildgebung (PET steht für Positronen-Emissionstomographie), einschließlich des neuen PSMA-PET.

Für Behandelnde ist es wichtig zu wissen, ob sich Ihr Krebs auf Lymphknoten, Knochen oder andere Körperstellen ausgebreitet hat, da dies die Behandlungsempfehlungen beeinflüssen wird.

5. Biopsie-Stanzen

Neben dem Grad Ihrer Krebserkrankung wird Ihr Arzt, Ihre Ärztin auch den Prozentsatz der positiven Stanzen aus dem Pathologiebericht berücksichtigen.

Dies ist die Anzahl der Stanzen, die Krebs enthalten, geteilt durch die Gesamtzahl der entnommenen Stanzen.

Im Allgemeinen gilt: Je höher der Prozentsatz, desto aggressiver ist die Krankheit.

Wenn beispielsweise 12 Biopsiestanzen entnommen wurden und 4 davon Krebs enthielten, dann hätten Sie 4/12 oder 33 % positive Stanzen.

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